MAMA Advent.
Bewusst Zeit für mich
Seit knapp einer Woche befinden wir uns in der wohl schönsten, aufregendsten, geheimnisvollsten, besinnlichsten und köstlichsten Zeit des Jahres. Ähm ja, wenn man ein Kind ist! Als Mama bedeutet die Vorweihnachtszeit vor allem Hektik, Erwartungen erfüllen, Stress, und eine große Portion „handgemacht mit Liebe“. Doch nicht jeder Mama liegt backen, basteln, Geschichten erzählen, Geschenke einpacken und Lieder singen. Eine schöne Weihnachts-CD, ein Hörspiel, gekaufter Keks Teig oder gekaufte Kekse sind genauso wunderbar und können deinem Kind ein großes Lächeln ins Gesicht zaubern. Für Kinder muss man nicht perfekt sein. Ganz im Gegenteil. Je authentischer, desto greifbarer sind wir für unsere Kinder. Sie können dabei so viel von uns lernen.
Darum schraube ich meine eigenen Erwartungen an mich heuer bewusst hinunter. Ich gehe spazieren und überlege mir dabei, was ich mir für die Adventszeit wünsche. Was ist mir besonders wichtig? Der Wind weht kalt um meine Nase und ich kuschle mich noch tiefer in meinen dicken Schal. Gut, dass ich mich heute für die Haube entschieden habe, denke ich, als ich sie mir tiefer ins Gesicht ziehe. Es ist kalt und ungemütlich. Das liebe ich! Man kann die Zeit draußen so herrlich bewusst genießen und braucht dann kein schlechtes Gewissen haben, wenn man nach einer Stunde am Spielplatz (durchgefroren!) den Nachhauseweg antritt. Ich kann es mir zuhause gemütlich machen, ohne dass ich mich frage, ob wir nicht doch nochmal raus gehen sollten um das schöne Wetter zu nützen. Das ist so herrlich befreiend. Da springe ich gedanklich schon ins Wochenende. Ich finde es so schön, wenn wir sonntags beim Frühstück den Tag ganz unaufgeregt, beginnen lassen. Jeder isst worauf er Lust hast, wir zünden die Kerzen am Adventskranz an und überlegen, was wir heute machen werden. Und da hab ich es schon, meinen ersten Wunsch für die Adventzeit: Ich möchte jeden Sonntag so lange am Frühstückstisch sitzen bleiben, bis ich in Ruhe meinen Kaffee ausgetrunken habe. Das ist mir wichtig, das trägt zu meinem Wohlbefinden bei.
Während ich meine Gedanken wild umher tanzen lasse, fällt mir eine Frau auf, die mir zügig entgegenkommt. „Ich kann das nicht auch noch erledigen. Wo bleibe ICH? Ich funktioniere nur für dich und die Kinder“. Ich schnappe diesen Gesprächsfetzen auf, während sie an mir vorbeieilt. Am liebsten würde ich ihr nachgehen und ihr ein paar solidarische, kraftspendende Worte mit auf den Weg geben. Ihr sagen, dass ihr Einsatz gesehen wird und sie Unglaubliches leistet, doch sie ist bereits hinter der nächsten Ecke verschwunden. Auch wenn ich dieser Mama keine Wertschätzung mitgeben konnte, so möchte ich sie durch diese Zeilen, anderen Mamas vermitteln. Und wer weiß vielleicht liest sie es ja auch.
Es ist völlig egal was dir Kraft gibt, wichtig ist nur, dass du weißt was es ist. Meistens sind es Kleinigkeiten die so wertvoll für das eigene Seelenwohl sind. Nimm dir Zeit um zu überlegen, was DIR wichtig ist. An einem Tag in der Woche keine Kinder-Weihnachtslieder hören, das Honigbrot nicht teilen, 40 Minuten Online Workout, die neue Ausgabe der Lieblingszeitschrift in Ruhe lesen, Nägel lackieren UND trocknen lassen,….was sind deine kleinen Kraftquellen? Was brauchst du um dir in der Adventzeit bewusst Zeit für dich zu schenken?